Vereinschronik

 
Vereinschronik des Schützenvereins Heuchelheim bis Dezember 1993 von Karl-Ludwig Rinn

Ende 1967 fanden sich einige junge Männer zusammen, mit der Idee einen Schützenverein zu gründen. Um hierfür die Voraussetzungen zu schaffen, zogen wir den damaligen Kreisschützenmeister Hans Nauheimer zur Beratung hinzu. In einer Gründungsversammlung am 14. Mai 1968 in der Gaststätte zum Schwanen wurde der Schützenverein Heuchelheim von 12 Personen aus der Taufe gehoben.

 

Diese waren:   Karl-Ludwig Rinn
Johann Boumann
Werner Kreiling
Dieter Wolf
Winfried Hofmann
Armin Höpfner
  ( 1. Vors.)
( 2. Vors. )
( Kassierer )
( Schriftführer )
( Schießwart )
( Waffenwart)
 
sowie:   Friedel Steinmüller
Gerd-Hermann Sack
Wolfgang Reuschling
Bernd Reuschling
Karl Happel
Karl-Ludwig Wolf
 

 

Von nun an hatte das Schießen, auf einen mit Lumpen gefüllten Pappkarton, an dem die Zielscheiben mit Reißzwecken befestigt waren, ein Ende. Es musste jetzt ernsthaft trainiert werden. Innerhalb der nächsten drei Monate wurden 4 Zuganlagen installiert und 2 neue Luftgewehre erworben. Gleich der erste Rundenwettkampf am 28. Oktober 1968 gegen Wißmar endete mit einer großen Enttäuschung, da der Gegner nicht erschienen ist. Unsere junge Luftgewehrmannschaft wurde aber trotzdem Klassensieger in der 6. Grundklasse.

 

Vielleicht können sich einige Mitglieder noch an das erste Königschießen 1968 erinnern, das sich zu einem Drama über viele Stunden hinweg entwickelte. Es wurde von 20.00 Uhr bis nach Mitternacht pausenlos auf ein aus Gips gegossenes Schwein geschossen, bis endlich der erste Schützenkönig, Rudi Lindenstruth, ermittelt war.

Ab 1969 gesellten sich die ersten Damen zu den Schützen hinzu, so dass sich die Zahl der Mitglieder bis Ende des Jahres auf 29 erhöhte.

 

In den folgenden Jahren gab es natürlich immer mehr Probleme, die Trainingsabende und Rundenwettkämpfe fachgerecht durchzuführen. Da im Saal der Gaststätte "Zum Schwanen" auch andere Veranstaltungen stattfanden, mussten zu jedem Training und Wettkampf die gesamten Zuganlagen auf- und abgebaut werden. Da der Aufbau zum Training selten vor 19.00 Uhr stattfand, waren die Bedingungen für jugendliche Schützen verständlicherweise nicht ideal.


Dieses Problem beschäftigte den Verein bis in die Jahre 1973 u. 74. Zu dieser Zeit wurde uns bekannt, dass in der Gemeinde Heuchelheim eine neue Sporthalle errichtet werden sollte. Dies veranlasste uns, einen Antrag zu erstellen, mit der Bitte im Kellergeschoß dieser Sporthalle einen Schießstand einzuplanen. Nach langen Verhandlungen wurde diesem Antrag stattgegeben. Im Jahre 1975, der Verein hatte zu dieser Zeit ca. 50 Mitglieder, erfuhren wir dann, dass der Bau eines Schießstandes in der Sporthalle vorgesehen war.

 

Im Mai 1976 waren die baulichen Maßnahmen in der Sporthalle soweit fortgeschritten, dass wir mit der Einrichtung des LG-Standes beginnen konnten. Am 21. August 1976 wurde die Sporthalle ihrer Bestimmung übergeben, und somit konnte auch der SV Heuchelheim seinen Schießbetrieb aufnehmen. Der neue Schießstand lockte auch neue Mitglieder in den Verein, so dass die Mitgliederschafft um 16 Personen anstieg.

 

Größere Investitionen standen ins Haus, und auch aus Haftungsgründen war es erforderlich, dass der Verein 1977 in das Vereinsregister eingetragen wurde.

 

1978, unser Verein feierte sein 10-jähriges Bestehen, fand unter großer Beteiligung der hiesigen Ortsvereine das erste Ortspokalschießen statt, welches bis heute zu einem festen und beliebten Bestandteil der alljährlichen Veranstaltungen in Heuchelheim geworden ist.

 

Da man nun häufig an Festen und Festzügen teilnahm, bestand der Wunsch, sich auch mit einer Vereinsfahne zu repräsentieren. Am 24. Mai 1980 war es dann soweit: Die neue Vereinsfahne konnte im Rahmen einer Veranstaltung auf dem Schießstand ihrer Bestimmung übergeben werden.

 

Unser nächstes Ziel war der Ausbau des KK-Standes, der sich noch im Rohbau befand. Durch die Wirren der Lahnstadt, fielen bis dahin alle Anträge, auf Genehmigung des Ausbaus, ergebnislos aus.


Nachdem die Gemeinde Heuchelheim 1979 wieder selbstständig wurde, erklärten sich die Verantwortlichen, unserem Antrag auf Ausbau zuzustimmen und hierfür die Materialkosten zu übernehmen. In den folgenden 2 Jahren wurden mehr als 2200 Arbeitsstunden unentgeltlich geleistet.


Bei dem Ausbau sind auch gleich fünf 25-Meter-Stände für die Disziplin Sportpistole mit einbezogen worden. Am 5. März 1983 konnte der kombinierte Kleinkalibergewehr- und Sportpistolenstand offiziell eingeweiht werden.

 

In den folgenden Jahren wurde der noch im Rohbau befindliche Raum, der ursprünglich als Sportpistolenstand vorgesehen war, sich aber als zu klein erwies, ausgebaut. Hierin befindet sich nun eine kleine Küche, ein Raum für die Akten und Privaten Schränke der Mitglieder sowie zusätzlich ein LG-Stand für zwei Schützen.

 

Als letzte größere bauliche Maßnahme war die Neugestaltung des Aufenthaltsraumes vorgesehen. Diese fand Anfang 1987 ihren Abschluss.

 

An dieser Stelle wären nun auch die sportlichen Erfolge des Vereins kurz zu erwähnen. Insbesondere ist hier unsere Damenmannschaft zu nennen, die in den Jahren 1986, 1988 und 1989 den Gruppensieg in der Damenklasse erringen konnten, was bis dahinten Schützinnen aus Gießen vorbehalten war. In den folgenden Jahren kam leider keine Damenklasse mehr zu Stande. Unsere Schützinnen unterstützen nun die Mannschaften der Schützenklasse.

 

Teilnahmen unsere Mannschaften an Kreis-, Gau- und Hessenmeisterschaften konnten oft mit Erfolgen abgeschlossen werden.

Als eine wichtige Aufgabe sieht es unser Verein an, auch die Jugend ins Vereinsleben einzubeziehen. Stets werden unsere jungen Mitglieder in die aktive Vereinsarbeit mit eingebunden, und auch sie sind an den sportlichen Erfolgen unseres Vereines maßgeblich beteiligt.

 

Derzeit kann sich der Verein auf eine große Anzahl jugendlicher Mitglieder stützen, welche die weitere Existenz des Vereins sicher helfen.

 

Insgesamt gehören dem Verein zur Zeit 120 Mitglieder an.

 

Abschließend darf ich bei dieser Gelegenheit meinen herzlichsten Dank all denen aussprechen, die mir während meiner über 20-jährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins mit tatkräftiger Unterstützung stets zur Seite standen. Sei es bei dem Ausbau des Standes, bei der Übernahme von Aufgaben im Vorstand oder bei der Organisation und Durchführung von Vereinsveranstaltungen.

 

Karl-Ludwig Rinn

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